LA MARZOCCO LINEA MICRA

Sich für die La Marzocco Linea Micra Maschine zu entscheiden ist leicht. Es gibt wirklich gute Gründe das zu tun. Die richtige Farbe zu wählen ist dabei die schwerere Frage.

Der steinerner Löwe

Donatello, der berühmte florentinische Bildhauer, hat den Marzocco im 15. Jahrhundert erschaffen. Der Marzocco ist ein steinerner Löwe, der das florentinische Lilienwappen mit seiner rechten Pranke hält. Aus ihm schöpften schon die Krieger der damaligen Republik Florenz ihre Kraft und zogen deshalb mit dem martialischen Ruf „Marzoccoooooo!“ in die Schlacht. 

Marzocco steht für Stärke, Grossmut und irgendwie versteckt sich auch der römische Kriegsgott Mars in diesem beeindruckenden Wort.

Ein paar Jahrhunderte später lag es deshalb nahe, dass die Gebrüder Bambi (welch ein zoologischer Gegensatz!) sich den Löwen ihrer Heimatstadt aufs Firmenbanner hefteten und damit die Firmengeschichte von La Marzocco begann.

Die "La Marzocco Linea Micra"

Jetzt überspringen wir ein paar weitere Jahrzehnte in denen La Marzocco u. a. die gesättigte Brühgruppe („gruppo saturo“) entwickelt, erfolgreich mit Starbucks kooperiert und Florenz verlassen hat. Und zwar nach Scarperia, dreissig Kilometer nördlich von Florenz.

Aber eigentlich wollen wir ins Jahr 2022. Da betritt nämlich die La Marzocco Linea Micra die Bühne und um sie dreht sich dieser Blog-Eintrag. 

Sie ist ein Phänomen und zieht auf unerklärliche Weise fast jedermanns Aufmerksamkeit auf sich – auch wenn sie in einem dunkeln Winkel des Ladens versteckt wäre. Ihr kompaktes, aufgeräumtes Design erinnert optisch an gute zeitlose Architektur. Sie ist weiters mit 19 Kilogramm ein Leichtgewicht.

Was sie so besonders macht...

Und einige Dinge sind einfach wirklich schön an ihr:

  • Die Aufheizzeit: die ist wirklich genau so kompakt wie die Maschine. In zehn Minuten macht man Espresso und ein paar Minuten später schäumt man drauf los.

  • Dann ist da das EIN/AUS-Paddel, mit dem man die Extraktion startet. Mit einer befriedigenden Wischbewegung lässt es sich sympathisch bedienen. Man swiped sich sozusagen seinen Espresso herbei.

  • Der unterliegende Tank eliminiert jegliches Problem beim Wasserfüllen mit lästigen Oberschränken in der Küche. Die Oberseite der Micra bietet damit mehr als genug Platz, um Tassen zu wärmen, ohne dass man diese hin- und herräumen muss, um an einen Tankdeckel ran zu kommen.

  • Dann wäre da noch das modulare Siebträgersystem – anfänglich löste es ja einen Aufschrei aus, dass auf den Siebträger – der übrigens mit zwei bodenlosen Sieben zu 14 g bzw. 17 g geliefert wird – zwei Polymeraufsätze (1er-Auslauf und 2-er Auslauf) montiert werden können. Von La Marzocco hätte man das nicht erwartet und es wirkte im ersten Schock zugegebenermassen etwas billig. Bei genauerem Hinsehen ist das alles aber doch ziemlich schlau. Erstens gibt es damit weniger Metall, das aufgeheizt werden muss. Zweitens kann man den Siebträger auch leicht ohne die Aufsätze – also nur bodenlos – benutzen. Drittens wirkt es sich sehr günstig auf die Temperaturkonstanz aus, da es zwischen dem ausfliessenden, heissen Espresso und den Polymeraufsätzen zu keinem abkühlenden Temperaturaustausch kommt. Reinigen lassen sich die Aufsätze auch sehr leicht und sind im allgemeinen nahezu unverwüstlich.

  • Die Dampfpower ist wirklich toll  – man möchte einfach ziellos vor sich hinschäumen, weil es solchen Spass macht.

Die App muss sein

Eine simple Grundsatzentscheidung, die man beim Kauf einer La Marzocco Linea Micra treffen muss, ist, ob man Spass daran hat, gewisse Funktionen mittels einer App bedienen zu müssen. Die Brühtemperatur, die Dampfpower, das Reinigungsprogramm, vorprogrammierte Einschaltzeiten, Vorbrühung etc. können nur über die App reguliert werden.

Die App ist ebenso aufgeräumt und geradlinig gestaltet wie die das Maschinendesign selbst. Sie ist gut und intuitiv bedienbar und jeder wird sich leicht und schnell damit zurechtfinden. Wenn mal alles eingestellt und man damit zufrieden ist, braucht man die App im täglichen Gebrauch nicht wirklich. Technologiezweifler mögen sich fragen, was denn in fünfzehn Jahre wohl ist. Gibt es da La Marzocco noch? Wer wird uns die Updates zur App dann übermitteln? Das kann man sich selbstverständlich fragen – muss man aber nicht. Schlussendlich müssten wir dann unser gesamtes digitales Leben und Verhalten in Frage stellen.

Alles kann man nicht haben

Jetzt habe ich über das Positive und das Neutrale geschrieben. Was fehlt also noch? Das Negative oder zumindest Fragwürdige. Und dazu gibt es folgendes zu sagen:

  • Warum gibt es an dieser hübschen Micra keinen ebenso hübschen Shottimer? Ich weiss es nicht. Es gibt ihn einfach nicht. In der App – die man dazu aber immer öffnen muss – laufen die Sekunden schon mit, wenn man das Paddel umlegt. Aber eben an der Maschine selbst nicht. Das ist schade. Das ist unverständlich. Zumindest für mich.

  • Unter dem Siebträger – vor allem, wenn man auch gerne mit Waage arbeitet – wird’s eng. Spielraum gibt es keinen mehr. Wer gerne aus einer höheren Cappuccino-Tasse schlürft wird enttäuscht sein. Die passt nicht mehr darunter. Ein bisschen schlecht fühle ich mich schon, das zu schreiben. Alles kann man halt nicht haben – eine kompakte, kleine Maschine und dann auch noch endlos gekrümmten Raum, um eimerweise Cappuccino zu machen. Ich wiederhole: alles kann man halt nicht haben.

  • Und ja, die Dampflanze ist etwas zu kurz bemessen um richtig gut eine grössere Milchmenge befriedigend schäumen zu können. 

Alle Farben: nur bei uns erhältlich!

Ich möchte gerne mit etwas Schönem schliessen: es gibt die La Marzocco Linea Micra in einer herrlich-diversen Farbpalette. Da hätten wir die Klassiker Schwarz, Weiss und Chrom. Und dann gibts da noch das individualistischere Rot, Gelb, Hellblau und Silber. Alle bunten Micra-Varietäten könnt ihr zurzeit bei uns im Laden ausgestellt finden. 

Sich für die Linea Micra zu entscheiden ist leicht. Es gibt wirklich gute Gründe das zu tun. Die richtige Farbe zu wählen ist dabei die schwerere Frage. 

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